
Innovationen für die Schweiz von morgen
Die Schweiz braucht kreative und visionäre Köpfe aus Wirtschaft und Forschung, die in gemeinsamen Projekten die Digitalisierung vorantreiben und unserem Land auch in Zukunft Arbeitsplätze und Wohlstand sichern.
Die Schweiz ist ein innovatives Land. Das zeigen internationale Vergleiche verschiedener Parameter. So gehört die Schweiz zu den Ländern, die im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt am meisten in Forschung und Entwicklung investieren. Auch bei den Patenten ist die Schweiz vorne dabei. Die Schweiz ist international gut vernetzt und besitzt ein hervorragendes Bildungssystem und Hochschulen mit Weltruf. Und nicht zuletzt stimmen die Rahmenbedingungen: Der Arbeitsmarkt ist offen, die Infrastrukturen sind modern, das Steuersystem attraktiv.
Diese gute Ausgangslage darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass grosse Anstrengungen nötig sind, um den Spitzenplatz im internationalen Wettbewerb auch in Zukunft zu behaupten. Die Digitalisierung verändert die Welt rasend schnell. Grosse Umwälzungen kommen auf unsere Wirtschaft und Gesellschaft zu und fordern die Schweiz als Innovationsstandort heraus. Im «IMD World Digital Competitiveness Ranking 2018» steht die Schweiz hinter den USA, Singapur, Schweden und Dänemark auf dem fünften Platz und hat damit gegenüber den letzten Jahren an Boden gutgemacht. Die Studie zeigt aber auch Schwachstellen auf: Besonders auffallend sind der geringe Frauenanteil im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Wissenschaftsbereich und der niedrige Anteil von Hochtechnologiepatenten.
Neue Businessmodelle gefragt
Es sind deshalb weiterhin kreative und visionäre Männer und Frauen gefragt, die die Digitalisierung aktiv vorantreiben und Innovationen für die Schweiz von morgen entwickeln. Neue, vernetzte Produktions- und Wertschöpfungsprozesse, die Verbindung von Produkt und Service zu einem einheitlichen Angebot, das Verschwinden geografischer und zeitlicher Begrenztheit von Angebot und Nachfrage führen dazu, dass Businessmodelle grundlegend überdacht werden müssen. Diese Aufgabe wird angestammten, soliden Unternehmen schwerer fallen als Jungunternehmen. Für die Sicherung der Vollbeschäftigung in unserem Land ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, dass auch gestandene Unternehmen diesen Wandel schaffen.
Erfolgsgeschichten: 3D-Drucktechnologie neu interpretiert
Dass der Brückenschlag zwischen Wirtschaft und Wissenschaft vielversprechende digitale Innovationen hervorbringt, zeigen zahlreiche Erfolgsgeschichten. So zum Beispiel jene der Jakob Schläpfer AG aus St. Gallen: Dem Modeunternehmen im Luxussegment hat das 3D-Auftragen von Farbe auf Textilien zu einer völlig neuen Ästhetik ihrer Mode verholfen. Die Innovation basiert auf einem gemeinsamen Projekt zwischen der Jakob Schläpfer AG, der Berner Fachhochschule BFH und der Hochschule Luzern und ist von Innosuisse mitfinanziert worden. Die Projektpartner gewannen damit nicht nur den Schweizer Design-Preis, sondern sicherten sich auch das Patent für die Technologie, die über die Haute Couture hinaus Potenzial besitzt. Auch die Schilliger Holz AG aus Küssnacht nutzt die 3D-Drucktechnologie: Im Rahmen eines von Innosuisse unterstützten Projekts mit der BFH ist sie aktuell daran, ein auf Holz basierendes Material zu entwickeln, das für den 3D-Druck von Elementen der Innenarchitektur verwendet werden kann. Ist das Projekt erfolgreich, könnte die Schilliger Holz AG das Marktvolumen von 3D-gedruckten Elementen wesentlich erhöhen – und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken.
Wirtschaft und Forschung: Lücke schliessen
Nicht selten scheitern Innovationen daran, dass Ideen und Erkenntnisse nicht in marktfähige Produkte oder Dienstleistungen umgesetzt werden: Kleineren Unternehmen fehlt der Zugang zum Wissen und zu den Ressourcen der Forschungsinstitutionen, diese wiederum finden keine geeigneten Partner, die ihre Erkenntnisse in marktfähige Lösungen umsetzen können. Diese Lücke zu schliessen, ist Aufgabe von Innosuisse: Die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung bringt Forschende und Unternehmen zusammen, unterstützt sie in ihren Innovationsaktivitäten und hilft ihnen, sich international zu vernetzen. Den Fachhochschulen kommt dabei eine wesentliche Rolle zu: Sie stellen über die Hälfte der beteiligten Forschungspartner bei von Innosuisse geförderten Innovationsprojekten.
Alle Disziplinen gefordert
Grosse Transformationen wie die Digitalisierung durchdringen alle Disziplinen – von Life Sciences über ICT bis Social Sciences und Business Management. Es ist deshalb wichtig, dass Unternehmen aus diesen Branchen die digitale Transformation angehen. Die Innovationsförderung von Innosuisse funktioniert denn auch primär nach dem «Bottom-up-Prinzip». Wo besonderer Bedarf besteht, setzt Innosuisse zudem thematische Schwerpunkte: Im Rahmen des Aktionsplans Digitalisierung führt sie beispielsweise im Auftrag des Bundesrats in den Jahren 2019 und 2020 das Impulsprogramm «Fertigungstechnologien» durch. Dabei werden für Projekte aus dem Bereich Industrie 4.0 und moderne Fertigungstechnologien auf der Basis digitaler Technologien zusätzliche Fördermittel zur Verfügung gestellt (siehe «Impulsprogramm Fertigungstechnologien »).
Impulsprogramm Fertigungstechnologien
Die Schweiz soll eines der führenden Länder in der Entwicklung und Anwendung digitaler Technologien bleiben. Um das zu erreichen, setzt der Bundesrat im Rahmen des Aktionsplans 2019–2020 insgesamt 62 Mio. CHF ein. Zwei der empfohlenen Massnahmen setzt Innosuisse um: das Impulsprogramm «Fertigungstechnologien» und die Förderung der Digitalisierung in Energie und Mobilität über die Swiss Competence Centers for Energy Research (SCCER). Das Impulsprogramm Fertigungstechnologien dient der Förderung von Innovationsprojekten an der Schnittstelle zwischen Forschung und Technologietransfer in den Bereichen Industrie 4.0 und moderne Fertigungstechnologien. Bis zum 20. Mai 2019 können noch 12-monatige Projekte eingereicht werden.
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